Ehemalige Kicker spenden für Kinder

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Fußballer-Stammtisch um Gerhard Sinner aus Kefenrod unterstützt Verein Barbarossakinder

Fussbaler kefenrod

Ein Stammtisch aus ehemaligen Fußballern aus der Region um den Kefenröder Gerhard Sinner spendet 1310 Euro an den Verein Barbarossakinder aus Gelnhausen, der die Kinderklinik dort unterstützt.

Früher haben sie gemeinsam Fußball gespielt, heute treffen sie sich als Freunde – und haben gemeinsam eine Spende in Höhe von 1310 Euro auf die Beine gestellt, die der medizinischen Versorgung der Kleinsten in der Gesellschaft zugutekommen wird. Der Fußball-Stammtisch, den der Kefenröder Gerhard Sinner einst gegründet hat, spendete die Summe jetzt an den Verein Barbarossakinder, der die Kinderklinik in Gelnhausen unterstützt.

Für die Spendenübergabe war Christine Jessl, ehrenamtliche Geschäftsführerin des Vereins, nach Kefenrod gekommen. Nachdem sie die Arbeit des Vereins vorgestellt hatte, sammelten die Mitglieder des Stammtischs kurzerhand noch einmal und erhöhten so die Spendensumme, die ursprünglich 1000 Euro betragen hatte.

Ein Ultraschallgerät für Kinderherzen

»In der Regel treffen wir uns mit Spendern in der Kinderklinik, auch der Chefarzt ist dann meist dabei und zeigt ihnen, welche Projekte wir dank unserer Spender schon unterstützen konnten«, schildert Jessl. Auf Wunsch der ehemaligen Fußballer fand die Übergabe bei einem ihrer Treffen am Kefenröder Sportheim statt, wo zunächst ein reichhaltiges Frühstücksbüfett mit Hausmacherwurst wartete.

»Der Stammtisch besteht seit 15 Jahren, wir treffen uns jeden ersten Mittwoch im Monat«, berichtet Gerhard Sinner. Die Mitglieder stammen aus dem Raum Büdingen und Gelnhausen, treffen sich abwechselnd in ihren Heimatorten, etwa in Kefenrod, Wittgenborn oder Hettersroth. Früher haben sie gemeinsam Fußball gespielt, über viele Jahre haben sich Freundschaften entwickelt. »Wir kennen uns alle gut und wollen das mit dem Stammtisch pflegen«, sagt Sinner.

Seit einigen Jahren haben sie dabei ein Phrasenschwein, ähnlich dem bei der Talkshow »Doppelpass« auf »Sport1«. In der Sendung muss jeder, der sich geflügelter Worte oder Redewendungen bedient, drei Euro in das Sparschwein werfen. So ist es auch beim Stammtisch. »Wenn einer ›dumm Zeuch babbelt‹, wirft er Geld in unser Phrasenschwein«, erklärt Gerhard Sinner und fügt an, dass die Mitglieder manchmal auch am Ende eines Treffens fünf oder zehn Euro in das Schwein stecken. So befanden sich irgendwann 1000 Euro in dem Phrasenschwein. »Wir haben zusammen überlegt. Wenn wir es spenden, soll es für einen guten Zweck sein«, berichtet er. Ein Mitglied habe den Verein Barbarossakinder vorgeschlagen. »Damit sind wir dann auf einen Nenner gekommen.«

Das Geld wird dem diesjährigen Projekt des Vereins zugutekommen: Es soll ein Ultraschallgerät speziell für Kinderherzen angeschafft werden, erklärt Christine Jessl. »Das Gerät ist kostenintensiv und jede Spende kommt dem Ziel des Projektes ein Stück näher.« Herz-Operationen bei Kindern werden in spezialisierten Kliniken durchgeführt, die meist nicht wohnortnah sind.

Überzeugt von der Arbeit des Vereins

Das spezielle Ultraschallgerät ermöglicht dem Kinderkardiologen in Gelnhausen, die Nachsorge der kleinen Patienten vor Ort durchzuführen. Damit werden den Familien weite Fahrtwege erspart, erläutert die ehrenamtliche Geschäftsführerin.

Sie berichtet auch von den Projekten, die der Verein zuletzt abgeschlossen hat: Im vergangenen Sommer wurden die beiden Dachterrassen der Kinderklinik erneuert, die bereits vor der Pandemie nicht mehr genutzt werden konnten. Für die Gestaltung von freien Wandflächen hat sich der Verein an den Kunst-Leistungskurs des Grimmelshausen-Gymnasiums in Gelnhausen gewandt.

Das Resultat waren 24 Bilder, aus denen vier für die Wände ausgewählt wurden. Aus den übrigen Motiven entstand das Buch »Dschungel-Stories und Seemannsgarn«, geeignet für Kleinkinder bis zum Grundschulalter. Der Deutsch-Leistungskurs des Gymnasiums steuerte acht Geschichten dazu bei.

Die Erneuerung der beiden Dachterrassen war das bisher größte Projekt der »Barbarossakinder« – das Ergebnis erfreut die Patienten, deren Eltern und die ganze Kinderstation, schildert Jessl. Gemeinsam mit dem Pflegepersonal unterstütze der Verein außerdem den Innenausbau, sodass etwa in den Fluren ein einheitliches Bild aus einer Piraten- und Unterwasserwelt entstand. Unter anderem wurde auch ein Schlaflabor und ein zusätzliches Ultraschallgerät gefördert.

»Die Mitglieder des Stammtisches waren von unserer Arbeit so beeindruckt, dass sie weitere 310 Euro gesammelt haben«, berichtet Christine Jessl. »Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich finde es toll, wie die Männergruppe so spontan reagiert hat.« Es freue sie, dass Menschen die Kinder in der Klinik bedenken.

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Bei der Spendenübergabe sind die Mitglieder des Fußballer-Stammtischs um Gerhard Sinner (vorne rechts) so überzeugt von der Arbeit des Vereins Barbarossakinder, dass sie die Summe kurzerhand um 310 Euro aufstocken. Christine Jessl, ehrenamtliche Geschäftsführerin des Vereins, ist beeindruckt von dem Einsatz der Gruppe

Quelle: Kreis-Anzeiger – Lokales – Kefenrod, 22.5.2025 (https://www.kreis-anzeiger.de)